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8 - Pavillon und Kolonnade der Otto-Quelle

Über der Quelle des „Buchsäuerlings“ (Buková kyselka) wölbte sich ursprünglich ein kleiner Pavillon in Form eines klassischen „Tempels“ auf oktogonalem Grundriss, der von großen Fenstern durchbrochen und von einer Kuppel mit Laterne bedeckt war. Wohl gegen Ende der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts ersetzte man ihn durch eine Empire-Gloriette auf rundem Grundriss (wie es sie im nah gelegenen Karlsbad mehrere gab). Auf den Säulen in toskanischer Ordnung ruhte eine niedrige Kuppel mit offenem Tambour und freier Kalotte. Nach dem Besuch des griechischen Königs Otto im Jahre1852, als die Quelle auf den Namen des erlauchten Besuchers getauft wurde, begann der Bau einer neuen Holzkolonnade, die höchstwahrscheinlich von Baumeister Bernhard Grueber projektiert wurde. Am 23. September 1853 fand die feierliche Eröffnung der Kolonnade statt. 1862 wurde links der Kolonnade ein neues Kurhaus in Formen der englischen romantischen Neugotik erbaut – wahrscheinlich ebenfalls nach Gruebers Plänen.

 In den Jahren 1897–1898 errichtete man nach einem Projekt des Wiener Architekten Karl Haybäck anstelle der Holzkolonnade eine neue Kolonnade sowie den Pavillon der Otto-Quelle. Der Pavillon der Otto-Quelle selbst ist ein zentraler Bau auf quadratischem Grundriss, im Innern mit abgeschrägten Ecken, sodass innen eine achteckige Disposition entsteht, überdacht von einer majestätischen Kuppe. Im Innern des Pavillons entflammte das grandiose Spiel eines neobarocken Stuckmarmor-Dekors (Stucco lustro) in Farbkombinationen von rotem, grauem und hellem Marmor, mit vergoldeten Bandmotiven, barockisierenden Kartuschen, Lorbeerkränzen und den Monogrammen HM. In der Kuppel spendeten prunkvolle Bleifenster Licht. Der gesamte architektonische Ausdruck betont die Prächtigkeit und Bedeutung des Objekts – pompöser Neubarock vermählt sich hier mit jugendstilhafter Stilisierung. Von den Attika-Giebeln blickt Mattonis Adler mit dem Wappen von Heinrich Mattoni herab. In Zusammenhang mit der Neufassung der Otto-Quelle kam es 1910 zur Erweiterung und am Südgiebel des Pavillons kam ein Anbau vom architektonischen Charakter der an der gegenüberliegenden Seite angrenzenden Kolonnade hinzu. Am Hang führte vom Heinrichs Hof zur Anhöhe eine Standseilbahn hinauf, in welcher die Kästen mit den leeren Flaschen hinauf - und nach der Abfüllung im Abfüllbetrieb der Otto-Quelle - wieder zum Versand zu Tal befördert wurden. Das Plateau vor der Kolonnade und dem Pavillon war von einer Balustrade mit gerader Freitreppe umschlossen.

Kyseka - kolonáda Ottova pramene -plnění lahví 1885Lázeňský důmŘecký král Otto 1832 - stříbrná medaileKyselka - Ottův pramen - stavební plán 1896Kyselka - pavilon Ottova pramene - interiérKyselka - kolonáda Ottova pramene po 1873Kyselka - pavilon a kolonáda Ottova pramene 1902Kyselka - pavilon Ottova pramene kolem 1900Kyselka - Pavilon Ottova prameneN158633Prinz Otto von Bayern Koenig von Griechenland 1833