Česky English Deutsch

16 - Abfüllbetrieb der Löschner-Quelle

In den Jahren 1902-1909 finanzierte Heinrich Mattoni umfangreiche Fassungsarbeiten an den Gießhübler Quellen. Die gesamte, technisch recht knifflige Aktion leitete der Schweizer Ingenieur Adolf Scherrer, der ansonsten im weltbekannten Heilbad Bad Ems tätig war. Bei Umbauten im Jahre 1907 wurde auch die am Hang über dem Bachtal des Lomnický potok sprudelnde Löschner-Quelle neu gefasst sowie eine neue Abfüllanlage errichtet. Die Anlage bestand aus zwei Teilen – dem vorderen Schweizer Haus und dem angrenzenden Abfüllbetrieb. Das Projekt stammte vom Karlsbader Architekten Alfred Bayer. Das vordere Betriebsgebäude war im Schweizer Stil konzipiert, mit gezimmertem Obergeschoss, breitem, alpenländischem Balkon und vorgesetztem Giebel. Der Giebel war ursprünglich mit geschnitzten, sich in der Spitze überkreuzenden Randbrettern verziert, die von nordischen Drachenköpfen abgeschlossen waren. Im Erdgeschoss war der Betrieb untergebracht, im ersten Stock befand sich die Wohnung des Verwalters. Nach oben und nach unten ins Tal führte eine Standseilbahn zum Transport der Kästen mit den mit Mineralwasser gefüllten Flaschen. An den vorderen Bereich des „Bremshaus“ genannten Seilbahngebäudes knüpfte ein Transportkorridor an, im hinteren Bereich befand sich die Flaschenabfüllung. Heute birgt der einstige Abfüllbetrieb der Löschner-Quelle das einzigartige Mattoni-Museum.

An der Kreuzung der Wege aus dem Tal zur Löschner-Quelle wurde 1909 von Zimmermeister Götz ein Aussichtspavillon errichtet. Damals öffnete sich hier ein herrlicher Blick ins Tal des Baches Lomnický potok und auf die Kuranlage. Gegenüber befand sich ursprünglich der ausgedehnte Theresienpark. Die einzelnen Teile des Parks waren harmonisch zu malerischen Kompositionen mit Wiesenflächen und Baumgruppen vor dem waldigen Hintergrund arrangiert. Der Landschaftspark war zudem mit einem Gemüsegarten verbunden. Dort, wo heute die Plattenbauten stehen, stand ursprünglich ein großes Gewächshaus und auf den formell angeordneten Beeten pflanzte man neben Gemüse für das Kur-Restaurant auch Blumen an. Auf der sonnenüberfluteten Stelle breitete sich ein dem homerischen Elysium nachempfundenes Paradies aus. Heute befindet sich hier der moderne Abfüllbetrieb der „Karlsbader Mineralwasser AG“. 

Heinrich Mattoni wurde nach seinem Tode in der Familiengruft auf dem Friedhof in Drahovice (im östlichen Teil von Karlsbad) beigesetzt.  In der Gruft ruhen auch andere Mitglieder der Familie Mat-toni, wobei Sie sie neben der Gruft der Familie Becher, einer weiteren bedeutenden Karlsbader Unternehmerfamilie, finden.

Heinrich Mattoni po smrti spočinul v rodinné hrobce na hřbitově v Drahovicích (ve východní části Karlových Varů). Jsou v ní pohřbeni i další členové rodiny Mattoni a najdete ji vedle hrobky Becherů, další významné karlovarské podnikatelské rodiny.

stacirna FranzJosef a Loschner.jpgStáčírna Löschnerova prameneKyselka - pramen LöschnerStáčírna 1. NPPredni svycarsky dum Löschnerova pramene, Alfred Bayer 1907Löschner-pohled