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1 - Geschichte des Heilbades in Kyselka

Die erste Erwähnung eines „Buchsäuerlings“ stammt aus dem Jahre 1522, und zwar aus den balneologischen Schriften von Dr. Wenzel (Václav) Payer, des berühmten Karlsbader Kurarztes. Unter dem Buchstein (Buková skála) entstand ein kleines Dorf, das mit der Zeit den Namen Puchstein erhielt und da es zu Kysibl (Stružná) gehörte, wurde es Gießhübl-Puchstein oder auch Gießhübl-sauerbrunn genannt. 1687 erlaubte Hermann Jakob Graf Czernin die unentgeltliche Nutzung der Quelle. Um 1790 wurde der Sauerbrunn bereits in Steingutkrüge abgefüllt und versendet. Ende der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts gründete Wilhelm von Neuberg ein kleines Heilbad. Schon bald gab es hier ein Kurhaus, eine Molkenheilanstalt, eine Kolonnade und eine Ausflugsgasstätte. Über der Quelle des Buchsäuerlings wölbte sich nun ein runder Pavillon. Zu Ehren des Besuchs des griechischen Königs Otto I. im Jahre 1852 wurde der Brunnen zur Otto-Quelle umbenannt und schon ein Jahr später errichtete man über ihr eine Kolonnade. Zum bedeutendsten Aufschwung kam es dann anno 1867, als der Händler mit Karlsbader Mineralwasser Heinrich Mattoni den Vertrieb des Gießhübler Sauerbrunns pachtete. 1873 erwarb Mattoni die gesamte Herrschaft und leitete den neuen, großzügigen Aufbau des Heilbades ein. Das kleine Empire-Heilbad stieg so bald zu einem herrlichen Kurort mit dem berühmte Mineral-Tafelwasser – Mattonis Gieshübler Sauerbrunnen – auf. Die Kurhäuser und Betriebsgebäude bilden bis heute ein einzigartiges Ensemble, das die größte Blütezeit des Bades und des gesamten westböhmischen Kurwesens widerspiegelt.

Die Umgebung des Kurortes wurde als Landschaftspark gestaltet und zu Kurspaziergängen hergerichtet, die den Kurgästen als ergänzende Heilkur anempfohlen wurden. In den Wäldern hausten hiesigen Sagen zufolge Wichtelmännchen vom nahen Hermannstein (Šemnická skála), die angeblich zusammen mit der Nymphe Egeria die sprudelnden Quellen schützten. Zu Ehren dieser geheimnisvollen Zwerge wurden an den Wegen zu den Quellen ihre Skulpturen aufgestellt. Aber Vorsicht – es sind keine gewöhnlichen Zwerge, sondern Wichtelmännchen, Kobolde. Einer von ihnen weicht uns den ganzen Weg lang nicht von der Seite.

Kyselka- 1835Lázně Kyselka - celkový pohled, arch. Fr. Skopalik, Wien 1898, detail885Kyselka - celkový pohled 1900Kyselka-Schaffler1850Víla EgeriadetailVíla EgeriaKyselka celkový pohled